125 Jahre: Fröhliche Feier beim NABU-Jubiläum

Bei strahlendem Sonnenschein haben wir unser Jubiläumsfest vor und im Naturschutzzentrum „Alte Schule“ in Holler gefeiert. Roger Best blickte in seinem interessanten Vortrag auf die 125 Jahre Naturschutz im Westerwald zurück. Das Naturschutzzentrum zeigt als Sammelstelle die Ergebnisse vieler Jahrzehnte Umweltbildungs- und Naturschutzaktivitäten.

 

Roger Best gab auch einen Einblick, was heute die Aktivitäten der Ortsgruppe prägt. Ein Lichtblickprojekt ist das Beweidungsprojekt in der Marau, zu dem sein Betreuer, Bernhard Kloft, Besucher in einem Shuttlebus fuhr. Die Taurusbullen-Gruppe ließ sich sehen und so gelangen Cathrin Tannenberg schöne Aufnahmen der beeindruckenden Tiere, die dort als Landschaftsschützer den Bewuchs klein halten. Dadurch ist eine beeindruckende Lebensgemeinschaft seltener Tiere und Pflanzen entstanden.

 

Die NABU-Ortsgruppe führt immer wieder Projekte unter dem Thema „Bürger sammeln Wissen“ durch. Eva Molsberger-Lange zeigte ein besonders nachhaltiges Projekt, „Flow“. Bürger sammeln Daten zur Qualität von Bächen und helfen zu einem deutschlandweiten Überblick. Am Stand von Eva und ihrem Neffen konnten sich die zahlreichen Besucher merkwürdige Lebewesen vom Bachgrund durch die Binokulare anschauen. Diese Tiere sind Schadstoffanzeiger, informierte Eva, sie reagieren sehr empfindlich auf zu viel Dünger oder Spritzmittel. An der Florianswiese starteten Exkursionen, die Ernst Hohmann kenntnisreich leitete. Was dort im Spätsommer zu finden ist, wurde mit Netz und Becherlupe erforscht.

 

Umweltschutz ist ein Kernthema des NABU. Beides, Klima und Natur schützen, kann man selten konfliktfrei realisieren. Dass jeder etwas tun kann, bewies der beeindruckende Stand zur Plastikproblematik, den Steffi Kraemer aufgebaut hatte. Der oft maßlose Verbrauch wertvoller Güter, die riesigen Entsorgungsmengen und zahllosen Naturbelastungen, die daraus resultieren, wurden jedem vor Augen geführt.   Daneben stand das NABU-Zelt, das viele tolle Broschüren bot und ansprechend mit Plakaten und Präparaten dekoriert war, darunter auch Schwarz- und Weißstorch.

 

Viele Kinder bezauberten mit schön bemalten Gesichtern, dafür sorgten Jessica Littau, ihre Schwester und ihre Mutter. Das Kinderschminken war sicherlich ein Höhepunkt des Programms. Das Team der Naturschutzjugend (NAJU) mit Michaela Teusch und Ute Klapthor als Organisatorinnen, boten den sehr zahlreichen und interessierten Kindern und ihren Eltern ein buntes Programm für Geist und Körper. Am NAJU-Stand warteten Präparate aus dem Naturschutzzentrum, Pflanzen und Naturrätsel auf neugierige Kinder. Cheyenna Struck und Katharina Hutgens gaben Hilfestellung für die Lösung der zahlreichen Fragen und Erklärung von Naturphänomenen.

 

Hätten Sie gewusst, dass Feldhamster stark bedroht sind und als Einzelgänger leben? Zudem hatte das Team einige Spiele im Angebot. Anna Körber hatte zusammen mit ihrer Mutter Natali ein sehr schönes Eichhörnchen-Spiel gebastelt: Die Kinder sollten Zapfen in dessen Maul werfen, nicht so einfach, stellten auch die Eltern fest, die es ausprobierten. Auch die interessanten Spiele auf der Wiese brachten Stempel ein. Zur Belohnung für die gute Teilnahme hatten die NAJU-Betreuerinnen z.B. Aufkleber oder Broschüren. Dort hatte Michaela Teusch auch eine Wäscheleine angebracht, an der Eltern und Kinder Zettel mit ihren privaten Aktivitäten zum Klima- und Umweltschutz aufhängen konnten. Auch für Kuchen und Getränke war gesorgt, Anette Kloft, Steffi Kraemer, Rita Schneider, Christoph Bröder und Johannes Zühlke sorgten liebevoll für das leibliche Wohl.

 

In seiner Begrüßung hieß Bernhard Kloft die Ehrengäste willkommen. Ein interessanter Ausschnitt daraus wird an anderer Stelle auf der Homepage über die Entwicklung der Ortsgruppe informieren. Verbandsgemeindebürgermeister Richter-Hopperich und der stellvertretende Vorsitzende des NABU RLP, Bernd Schellhaas, sowie Gerd Frink, der seit mehr als 60 Jahren Naturschutz im NABU betreibt, brachten schöne Grußworte, Glückwünsche, Dank und Präsente mit. Sie nahmen anschließend mit sichtbarer Freude an den Angeboten der Ortsgruppe zum Jubiläumsfest teil.

 

Uwe Meyer, der Bürgermeister der Gemeinde Holler, grüßte aus seinem Urlaub, NABU-Mitglieder von Ortsgruppen der Region Rhein- Westerwald brachten den beiden Vorsitzenden Christine Kohlert und Johannes Zühlke auch persönliche Glückwünsche. Zum Abschluss der Veranstaltung besuchte Hermann Josef Roth seine alte Schule. Der Natur- und Landschaftsschutzaktivist, so bezeichnet ihn Wikipedia, brachte Teile seiner Sammlung mit.

 

Danke an alle, die sich engagierten z.B. Wolfgang Dommermuth, der unbezahlbare, tatkräftige Unterstützung in allen praktischen Fragen bot.  Danke auch an die Gemeinde Holler und die Kirchengemeinde für ihr Verständnis und die Unterstützung. Besonders zugepackt hat die Feuerwehr Holler, die ein stabiles Zelt aufgestellt hat, das auch dem Sturm trotzte, lieben Dank dafür!